Polychlorierte Biphenyle (PCB)
PCB (Polychlorierte Biphenyle) sind synthetische Chemikalien aus chlorierten, aromatischen Kohlenwasserstoffen. Die Stoffgruppe umfasst 209 Einzelsubstanzen mit bis zu 10 Chloratomen. Im Handel existieren Gemische aus ca. 132 dieser chemischen Verbindungen.
Durch seine hohe chemische Stabilität (unbrennbar, umweltresistent), die fehlende elektrische Leitfähigkeit sowie die gute Wärmeleitfähigkeit wurden PCB-Verbindungen als Weichmacher, Flammschutzmittel, Trägeröl für Pestizide (Lindan), Dielektrikum, Wärmeüberträger-, Sperr-, Ausdehnungsflüssigkeit, Hydraulik- und Transformatorenöl eingesetzt. Weiterhin wurden PCBs als Weichmacher in Lacken, Dichtungen, Klebern und Kunststoffen verwendet.
Die Stoffe wurden in den Jahren 1929 - 1983 produziert und von 1955 bis 1975 angewandt, bis es stufenweise aus dem Verkehr gezogen wurde:
- seit 1978 besteht ein Verbot für die Verwendung in offenen Systemen und Baustoffen, weiterhin aber noch Verwendung in geschlossenen Systemen, wie Trafos
- ab 1983 wurde die Produktion eingestellt
- seit 1989 existiert ein Verbot für Herstellung, Inverkehrbringen und Verwendung von PCB
Als Sekundärquelle treten vor allem verunreinigte Bauteile mit einer exponentiellen Abnahme mit der Eindringtiefe (1-10 cm) auf. Die akute Toxizität ist gering, Risiken treten durch chronische Toxizität auf.
Bewertung und Richtlinien:
- Chemikalienverbotsverordnung
- PCB-haltige Öle sind stark wassergefährdend (WGK 3)
- Für die Entsorgung PCB-haltiger Abfälle sind die Bestimmungen der PCB-Richtlinie zu beachten.